Suzuki
GSF 600 "Bandit"
Hommage an eine wahre Heldin
1994 erblickte meine GSF 600
N als eines der ersten ihrer Geschwister das Licht der Welt. Das erste
Mal zugelassen wurde sie im April 1995 in Münster und anschließend
mit einer praktischen - aber etwas hässlichen - Halbschale als Im April 1997 nahm ich die Bandit dann für eine Ablösesumme von 7.600DM (und 17.500km auf dem Tacho) unter meine Fittiche. Auf den bis jetzt (Sommer 2004) folgenden 55.000km lernten wir uns recht gut kennen, lieben und respektieren. |
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Nach der ersten größeren
Tour entfernte ich dann die Verkleidung wieder zugunsten einer deutlich
besseren Optik.In den
vergangenen Jahren hat mich diese wahre Heldin treu und zuverlässig begleitet.
TREU und ZUVERLÄSSIG muss an dieser Stelle groß geschrieben
werden, weil abgesehen von den normalen Verscheißteilen (Kette, Bremse,
Reifen, Zündkerzen, Öl- und Luftfilter) eigentlich kaum was anlag. Lediglich
folgende Teile mussten ausgetauscht werden: |
An dieser Stelle können
meine Reifen von Pirelli (MTR 03 bzw. MTR 04) Erwähnung finden,
diese wurden mir damals von meinem Vorbesitzer wärmstens empfohlen.
Ich habe keine wirklichen Vergleichswerte was die Haftung betrifft, weil
ich nie einen anderen Reifen gefahren bin - aber in trockenen Kurven hält
der Reifen supi und in nassen Kurven bin ich eh ein Schisser...:-). Die
Laufleistung ist aber auf jeden Fall bemerkenswert: Mit einem Reifensatz
bin ich sage und schreibe 17.000km gefahren - danach war hinten aber auch
nix mehr. |
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nach 12.000km getauscht, aber auch nur weil ich beruhigt nach Schottland wollte - der Vordere war nach 20.000 (!) km blank. Unglaublich aber wahr.... Das einzige, was mir derzeit richtig Sorgen macht ist ein ganz übles Lenkerflattern - das hab ich schon ewig - wird davon aber auch nicht besser. Es liegt nicht am Lenkkopflager und auch nicht an unzureichend ausgewuchteten Reifen - wenn mir da mal jemand einen hilfreichen Tipp geben kann, wäre ich überaus dankbar.
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So nett die Bandit auch immer zu mir war (wie gesagt - da war nicht viel, was im Laufe der Jahre den Geist aufgab) war ich nicht immer genauso nett zu ihr. Zwar sehe ich immer zu, dass sie gut überdacht steht und das Öl nicht zu alt wird, aber im Sommer 2001 war ich richtig gemein und setzte sie gegen einen vor mir abbiegenden LKW - das tat uns beiden weh und sie sah dann auch etwas schlimmer aus als ich. Ich muss zugeben, dass war echt nicht nett. Die Federbeinholme, der Scheinwerfer, Lenker, Hupe, Kupplungshebel und Drehzahlmesser wurden erheblich in Mitleidenschaft gezogen. Ich machte mir sogar ernsthafte Sorgen, ob eine Einschläferung oder Notschlachtung die finale Lösung des Problems darstellen würden. Damals stellte ich mir kurz die Frage: "Sollte ich das mit dem Mopped fahren vielleicht doch lieber lassen?" Einen Tag später ließ mich der Klinkchef aber wieder hoffen und nach nur 3 Tagen Krankenhaus mit Chefarztbehandlung als Privatpatient zogen wir wieder gemeinsam durch das Land. | ||
Ich
antwortete also mit einem klaren: "Nein, das passiert dir nicht wieder
- Motorradfahren ist geil!" auf meine von Zweifeln geprägte Frage
bzgl. meiner Motorradzukunft. Mittlerweile erinnern noch ein paar kleiner
Narben an den schwarzen Tag und geblieben ist ein etwas bunteres Outfit
(der eigentlich streng rote Look wird durch schwarze Teile etwas aufgelockert) Im Sommer 2003 sollte die Bandit dann Opfer eines Entführungsversuches von leider entkommenen Tätern werden. Dabei wurde das Lenkradschloss geknackt, das Zündschloss beschädigt und das Opfer versucht zu entwenden. Irgendein unbekannter Held muss dabei wohl gestört haben, denn wenig Später fand ich das Moped lädiert an einem fremden Platz. Seitdem bin ich nun mit einem neuen Zündschloss und zwei Schlüsseln für eben jenes Zündschloss, sowie für Tank- bzw. Sitzbankschloss unterwegs. Im Laufe der Jahre kommt man wohl wie selbstverständlich immer wieder mal ins Träumen über ein neues Motorrad - oder schaut, was da so in den Läden steht und auf den Straßen fährt. Ab und an freunde ich mich dann auch mal mit dem Gedanken an eine bequemes Tourenmotorrad, einen schnellen Yoghurtbecher, einen amerikanischen Luxuschopper, ein japanisches Bigbike oder einen britischen Klassiker an. Komme aber dennoch immer wieder zu dem Schluss, dass ich das beste nur denkbare Motorrad fahre. |
Wendig, schnell (zumindest schnell genug für mich!), tourentauglich (wie in den letzten Jahren bewiesen), praktisch (auf dem Hauptständer stehend auch als Sonnenliege nutzbar!) und gut aussehend (was geht über ein rotes Nakedbike - wenn es dann auch noch mit schwarz abgesetzt wird???). Ich hoffe also, dass mich die Bandit noch lange begleiten wird - wenn sie nun auch schon ganz schön in die Jahre gekommen ist und einige Kilometer auf dem Buckel hat (Juli 2004: ca. 72.000km). |
Abschließend möchte
ich noch eben die Frage nach der Seele, dem Wesen und dem Geschlecht eines
Motorrades stellen: |
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Auf
Kosenamen habe ich mich daher nicht festgelegt. Meist belasse ich es bei
einem einfachen "Du". Ansonsten ist es halt DAS Moped, DIE Susi
oder halt DIE Bandit. Worauf wir allerdings beide allergisch reagieren ist,
wenn jemand abfällig von "Karre" oder "Reiskocher"
spricht...
Auf das mich diese Legionärin
auch noch in die restlichen europäischen Länder begleitet... |
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